Schwesternliebe&Wir
Leben mit Kindern

Ein bisschen Zeit für mich – ohne Kinder

Vor einiger Zeit habe ich zum Thema Me-Time geschrieben und wie wenig diese eigentlich noch vorhanden ist, seit dem meine Töchter geboren wurden. Mein Fazit war dann, ich bin glücklich, wenn ich die Dinge schaffe die mir wirklich wichtig sind: mein Studium und dieses Blog. Und wenn der Haushalt auch noch läuft reicht mir das meist. Wenn eines dieser Dinge leidet, nervt mich das schnell und ich bekomme schlechte Laune.

Mein Freund hat da eine ganz andere Meinung. Er meint immer ich solle mir mehr Zeit für mich nehmen: Friseurbesuche, allein wegfahren und solche Dinge eben. Ich habe immer gemeint, dass bräuchte ich nicht. Es ist doch schöner die Zeit zusammen zu verbringen. Das ist es auch, aber Gemeinsamkeit macht nur glücklich, wenn es auch Auszeiten von dieser gibt.

Leider fällt es mir sehr schwer, mir solche Zeiten zu gönnen. Vor drei Jahren zog eine meiner Freundinnen von Trier nach Osnabrück für ihr Master-Studium. Ich kannte diese Stadt schon von früher und sagte sofort zu sie dort einmal zu besuchen. Ich habe es nie gemacht. Und inzwischen wohnt sie schon nicht mehr da. Ich habe es einfach nie geschafft meine Familie allein zu lassen und mir diese ein oder zwei Tage allein zu gönnen.

Irgendwann im September laß ich dann auf Facebook, dass es im November eine Veranstaltung der Blogfamilia in Berlin geben würde. Ich habe mich sofort angemeldet, denn wenn der Termin einmal steht, sage ich wahrscheinlich auch nicht mehr ab. Und nach Berlin wollte ich schon lang einmal wieder allein fahren. Die letzten Male hatte ich immer meine Töchter dabei gehabt und so ein „Großstadt-Urlaub“ mit Kleinkindern ist schon ziemlich anstrengend. Auch schön, aber auf dem Bauernhof fühlen sie sich halt viel wohler.

Also bin ich dann vor zwei Tagen allein in den Zug gestiegen (wann bin ich eigentlich das letzte Mal allein Zug gefahren?). Nach vielen vielen Stunden kam ich dann bei meiner lieben Schwester an. Wir verbrachten den nächsten Tag zusammen und ich konnte mal wieder Dinge tun, die allein einfach besser sind als mit Kindern: ich habe mich ganz in Ruhe in einem Laden beraten lassen, bis ich das Passende gefunden hatte, ich war Essen ohne dieses herunterzuschlingen und habe mich dabei noch unterhalten können, ich war Abends unterwegs und ich habe Sekt getrunken. Was mache ich sonst nie, da E immer in meiner Nähe ist und eventuell gestillt werden möchte (mich stört das sonst überhaupt nicht immer auf das Glas Wein zu verzichten, aber es ist auch schön es mal wieder machen zu können).

Jetzt sitze ich wieder im Zug nach Hause. Ich freue mich total auf meine Familie. Aber ich merke auch, dass mir diese 48 Stunden allein sehr gut getan haben. Obwohl ich ja nicht allein war, aber ich war ohne Menschen für die ich verantwortlich bin. Ohne Menschen für die ich sonst immer bereit stehe, wenn sie etwas brauchen.

Die Trennung war erst sehr schwer für mich. Aber den Tag gestern konnte ich dann doch sehr genießen. Es war einfach schön und wahrscheinlich wird mir die gemeinsame Zeit mit meiner Familie nun wieder viel mehr Freude bereiten können.

Zum Schluss gibt es noch eine ganze Ladung Bilder von meiner kurzen Auszeit.

collage

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Eure Sarah

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1 Comment

  • Reply
    Cornelia Burg
    07/11/2015 at 21:55

    Find ich super das du es gewagt hast alleine was zu machen!!!
    Lg Conny

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