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Kinderwut // wenn Emotionen ganz groß werden

Unsere Tochter lebt ihre Emotionen sehr stark aus. Wenn sie am Morgen zufrieden aufwacht, ist sie der freundlichste Mensch den ich kenne. Sie kümmert sich liebevoll um andere, singt fröhliche Lieder und erfreut sich an den vielen kleinen Dingen des Lebens. Und so kann es wirklich wunderschön sein mit ihr Zeit zu verbringen. Aber läuft etwas schief oder nicht nach ihrem Plan, dann wird aus diesem kleinen Mädchen ein ziemlich wütendes Mädchen.

Ein Mädchen was dann gern alle um sich herum beschimpft, Türen knallt und in Ruhe gelassen werden möchte. Ein Mädchen was ihrer Wut freien Lauf lässt und welches dann alles um sich herum zu vergessen scheint. Sie ist dann ein Mädchen was dann auch gern mal als Nicht-brav bezeichnet wird.

In manchen Momenten macht diese Wut dann auch uns als Eltern wütend. Wenn wir gerade müde oder überarbeitet sind zum Beispiel. Dann können wir diese Wut nur ganz schlecht aushalten. Aber in vielen anderen Momenten schaffen wir es auch ganz gut damit umzugehen. Und meistens klappt es inzwischen deswegen, dass aus diesem kleinen wütenden Menschen wieder dieses fröhliche Mädchen wird. Das Mädchen, was dann auch wieder in so manchen Augen „brav“ genannt wird.

Was können wir tun wenn Kinder wütend sind

Kinder können ihre Emotionen oft noch nicht gut zuordnen – viele Erwachsene können das übrigens auch nicht, weil sie es nie gelernt haben. Und so ist es wichtig Kindern immer wieder zu spiegeln, was sie da eigentlich gerade fühlen. Dafür reicht es völlig aus Gefühle einfach zu benennen. Denn woher sonst sollen Kinder wissen, dass dieses komische Gefühl im Bauch Wut ist. Es ist nämlich einfach da, weil irgendetwas nicht so ist, wie sie es gern möchten. Vielleicht ist gerade das Lieblingsspielzeug kaputtgegangen. Dann ist das Kind traurig und später vielleicht wütend, weil es nicht mehr zu reparieren ist. Wenn wir in solchen Momenten Gefühle benennen, dann lernen unsere Kinder auch damit umzugehen. Denn nur wer dieses Gefühl kennt und es auch auf eine bestimmte Ursache zurückführen kann, hört vielleicht auch auf unkontrolliert auf alles zu schimpfen. Natürlich gibt es da Unterschiede – den Menschen leben ihre Emotionen unterschiedlich stark aus. Aber für jeden Menschen wird es einfacher mit Gefühlen umzugehen, wenn er weiß was er da fühlt und warum. Und diese Gefühle nicht einfach nur in brav und Nicht-brav kategorisiert werden.

Im zweiten Schritt können wir dann versuchen unseren Kindern aus diesem Gefühl heraus zu helfen. Sind sie also traurig oder wütend, so können wir versuchen sie zu trösten, indem wir Verständnis für ihr Gefühl zeigen. Jeder darf wütend sein und das hat auch wirklich nichts mir brav oder nicht zu tun. Sondern es ist ein berechtigtes Gefühl, was anerkannt werden sollte. Allerdings ist es eben nicht gerade schön in solchen negativen Gefühlen zu verharren. Und so können wir unsere Kinder, nachdem wir ihnen ihre Gefühle erklärt haben, auch wieder hinausbegleiten.

Bei uns hilft es meist, den Kindern etwas anzubieten, was sie gern machen. Wenn mein Tag doof war, dann esse ich selbst zum Beispiel gern ein Eis. Meine Kinder machen das auch sehr gern. Oder wir lesen gemeinsam ein Buch, gehen ein Runde aufs Trampolin oder eben einfach nur raus. Vor allem Bewegung tut nach so einem richtigen Wutanfall sehr gut und sorgt obendrein meist für eine ordentliche Portion Glücksgefühle.

Und so hat Kinderwut eben nichts mit einem Kind zu tun, welches nicht brav sein mag. Kinderwut hat immer eine Ursache und passiert nicht einfach um andere zu ärgern. Denn sie fühlt sich für unsere Kinder auch nicht gut an.

Eure Sarah

 

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