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Kindern Empathie lehren // warum Gewalt gegen Kinder keine Lösung ist

Leider merke ich immer wieder, dass Gewalt gegen Kinder in Deutschland immer noch gern verharmlost wird. Ein Klaps auf den Po scheint für einige Menschen völlig okay zu sein. So soll das Kind lernen, wer das sagen hat oder manchmal wird es sogar als Spaß angesehen. Wo ich mich dann echt immer wieder frage, woher solche Ansichten kommen: Schlagen ist niemals Spaß! Auch kein kleiner Klaps auf den Po.

Die meisten Menschen, die solche Wege gehen haben leider selbst in ihrer Kindheit Gewalt erleben müssen. Sie sind damit aufgewachsen und sehen diese Handlungsweise als normal an. Denn wenn sie es nicht als normal empfinden würden, dann müssten sie ihre eigene Kindheit und damit die Beziehung zu ihren eigenen Eltern hinterfragen. Und diesen Weg zu gehen, kann verdammt schwer sein. Denn es ist nun mal nicht leicht, die Menschen zu hinterfragen, die uns aufgezogen haben. Immerhin haben wir als Kinder, so wie unsere Kinder jetzt, unser ganzes Vertrauen in das Handeln unserer Eltern gelegt. Wir hatten ja auch keine andere Möglichkeit, denn gerade in den ersten Jahren sind wir als Kinder komplett abhängig von der Fürsorge unserer Eltern. Deswegen lieben kleine Kinder ihre Eltern auch, ganz egal wie diese sie behandeln.

Und genau deswegen ist es so wichtig unser Handeln als Eltern immer wieder zu überdenken. Nur wir selbst können diesen Teufelskreis von gelernter Gewalt durchbrechen. Nur wenn wir anfangen umzudenken, uns mit unserer Kindheit auseinandersetzen und uns bewusst machen, dass Gewalt niemals akzeptabel ist, wird die Akzeptanz dafür in unserer Gesellschaft immer kleiner werden.

Natürlich fordern unsere Kinder uns manchmal wirklich sehr und unsere Nerven als Eltern sind oft überstrapaziert. Doch unsere Kinder sind noch so klein und hilflos. Und genau diese Hilflosigkeit nutzen wir Erwachsenen aus, wenn wir Gewalt anwenden. Wir stellen uns dann über sie und zeigen, dass wir mehr Macht haben.

Aber was lernen Kinder denn aus dieser Macht? Daraus, dass wir unsere (noch) vorhandene Macht ausnutzen? Sie lernen nur, dass es okay ist in Konfliktsituationen Gewalt anzuwenden. Und werden diese auch anwenden, sobald sie in der machtvolleren Position sind.

Wir Menschen wünschen uns aber zu einem sehr großen Teil weniger Gewalt auf dieser Welt. Wir wünschen uns weniger Kriege, protestieren gegen rechte Gewalt auf unseren Straßen und wünschen uns doch eigentlich das alle Menschen auf dieser Welt friedlich in ihrer Heimat und mit ihren Familien leben dürfen.

Wenn wir uns also wünschen, dass unsere Kinder zu emphatischen Menschen werden, dann kann der Klaps auf den Po keine Lösung sein! Denn dieser vermittelt unseren Kindern nur, dass Gewalt okay ist. Und dann werden sie diese auch später anwenden, sobald sie in der machtvolleren Position sind. Und diese Folgen zeigen sich leider schon sehr früh in Kindergärten oder Schulen. Wo Erzieher und Lehrer dann verzweifelt versuchen gegenzusteuern, aber kaum eine Chance haben. Denn die einflussreichsten Personen im Leben unserer Kinder sind wir Eltern! Wir können so viel erreichen bei unseren Kindern und sollten deswegen unser Verhalten immer wieder hinterfragen.

Einen Beitrag dazu, was wir in kritischen Situationen machen können, habe ich erst vor kurzem geschrieben (hier klicken).

Eure Sarah

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