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Schlaf, Kindlein, schlaf // Über Babyschlaf und ganz normale Kinder

Das Thema Schlaf bzw. Nicht-Schlaf ist eines was Eltern allgemein und auch uns immer viel beschäftigt hat. Sowohl mit anderen Eltern, als auch mit Christian habe ich darüber schon oft gesprochen. Wenn die liebe Verwandtschaft da war, war die Frage, ob das Baby den schon durchschläft eine die garantiert immer gestellt wurde. Und egal welche Antwort ich darauf gab, der Fragende erzählte mir daraufhin meist eine lange Anekdote oder gab Wunder bewirkende Tipps.

Schlaf ist aber auch wirklich ein Thema das sehr bedeutsam wird, sobald das erste Kind da ist. Ausreichend Schlaf zu bekommen zählt zu unseren Grundbedürfnissen. Vor unseren Kindern konnten wir darüber selbst bestimmen, aber wenn so ein Baby da ist dann wird das schon schwieriger.

In den ersten Wochen mit unserer ältesten Tochter haben wir vor allem wenig geschlafen und viel Baby herumgetragen. Wie das wohl meist so der Fall ist bei Eltern von Neugeborenen. Ich hatte mir natürlich schon vor der Geburt meine eigene Strategie zurecht gelegt und wusste genau wie wir das mit dem Baby und dem Schlafen machen wollen. Diese Strategie funktionierte natürlich nicht. Und so fing ich an diese vielen verschiedenen Tipps aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis auszuprobieren. Denn ich dachte, wenn es bei den anderen Babys funktioniert hat, dann sollte das bei meinem Kind auch klappen. Dass wir Menschen alle unterschiedliche Individuen sind habe ich einfach verdrängt.

Irgendwann wurde mir klar, dass wir vielleicht lieber darauf achten sollten was unserem Baby gefällt anstatt irgendwelche Tipps von anderen auszuprobieren. Ich habe angefangen die Schlafumgebung speziell für dieses kleine Individuum anzupassen. Nach einigen Monaten schlief unser Kind gepuckt, nachts im Elternbett und am Tag oft auf dem Sofa weil sie da näher bei mir war. Der Kinderwagen wurde ganz hinten im Keller geparkt und eine weitere Babytrage gekauft. Wir hatten endlich wieder eine akzeptable Menge Schlaf pro Tag und ein ruhigeres Kind. Alles war also wieder soweit in Ordnung.

Doch ich hatte immer dieses komische Gefühl. Anscheinend ist es in unserem Kulturkreis normal, oder es wird oft als der Standard dargestellt, dass Babys im eigenen Bett in ihrem Kinderzimmer oder allein im Kinderwagen schlafen. Diesen Standard mochte unsere Tochter aber nicht. Also blieb bei mir das komische Gefühl.

Inzwischen habe ich ausreichend Abstand zum Babyalter meiner Kinder. Ich habe viel zu dem Thema gelesen und weiß inzwischen, dass dieser Standard einfach nicht der Standard ist. Sondern, dass jedes Kind ein Individuum ist und anders auf diese Welt reagiert. Und ich als Mutter eigentlich nur auf mein Kind hören muss und dann ist meist alles viel einfacher.

Als unsere zweite Tochter geboren wurde war das mit dem Schlaf ein viel weniger präsentes Thema. Durch C hatte ich wirklich viel dazu gelernt. E schlief von Anfang an bei uns, was sie jetzt mit zwei Jahren auch immer noch macht. Und den Kinderwagen haben wir gar nicht erst ausprobiert. So war alles irgendwie ein bisschen einfacher und beim nächsten Kind werde ich dann wahrscheinlich die perfekte Baby-zum-schlafen-bringen-Mutter sein…

Baby schläft nicht

Und dann im Kleinkindalter…

Je älter die Kinder wurden desto weniger wurde das Thema Schlaf angesprochen. Ich glaube es wird einfach irgendwann langweilig darüber zu sprechen. Vieleicht nehmen die meisten auch einfach an, dass jedes Kind mit einem Jahr sowohl abends gegen 7 allein im Bett einschläft und dann natürlich auch die nächsten 12 Stunden durchschläft. Wenn das Kind das nicht macht, dann sollte das doch lieber nicht angesprochen werden, denn das scheint irgendwie nicht normal zu sein.

Tatsächlich war es bei uns so, dass beide Töchter sehr lang nicht durchgeschlafen haben. Und E hat bis heute (sie ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate) noch keine komplette Nacht durchgeschlafen. Ich stille sie sogar immer noch in den Schlaf. Ob das normal ist? Keine Ahnung. Es ist mir auch inzwischen egal, denn wenn mein Kind das noch braucht dann ist das okay. Und für mich ist es jetzt nicht wirklich schlimm auf Dinge wie Wein und Zigaretten zu verzichten. Und wenn ich mal nicht da bin, dann kann mein Kind ja auch ohne stillen einschlafen. Macht sie auch jeden Tag, wenn sie mittags bei ihrer Tagesmutter schläft! Und irgendwann wird der Tag kommen, dann schläft auch unsere Jüngste allein in ihrem Bett ganz ohne Mama und Papa ein. Aber bis dahin hat sie noch Zeit solang wie sie das braucht und möchte.

Selbst C mit ihren inzwischen fast vier Jahren schläft noch am liebsten bei Mama und Pap. Oft liegen wir dann abends zu viert in unserem Bett und warten bis die Kinder eingeschlafen sind um uns dann ganz leise raus zu schleichen. Manchmal, wenn es lange dauert bis die Beiden zur Ruhe kommen ist das etwas nervenaufreibend. Aber in den meisten Fällen ist es ganz schön, diese Kuschelzeit mit den Beiden zu genießen. Und in 98% der Fälle haben wir danach einen kinderfreien Abend. Ich finde unsere Schlafsitution hat sich doch vom abends schreienden Baby, zum ruhigen zu Bett bringen mit viel Kuschelzeit deutlich verbessert.

Ich habe in den letzten vier Jahren zum Thema Schlaf bei Kindern viel dazu gelernt. Doch das wichtigste ist für mich inzwischen einfach darauf zu achten, was meine Kinder brauchen und dann wird alles meist ganz einfach.

Eure Sarah

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