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Leben mit Kindern

Elternwut // was wir gegen die Wut die unsere Kinder auslösen machen können

Im Leben als Eltern mit kleinen (oder auch größeren Kindern) passieren immer wieder Dinge, die uns wütend machen. So richtig wütend! Da wird vielleicht mit dem Schnitzmesser am Autolack gekratzt, da werden Bälle unvorsichtig gegen Lampen geworfen oder jemand versucht gar daran zu schaukeln und es werden Wände bunt bemalt. Die meisten Eltern werden vermutlich wütend, wenn sie ihr Kind entdecken und sehen, dass es gerade eines dieser Dinge macht.

Unser Kind hingegen hat vermutlich gar keine Ahnung davon, dass diese Tat vielleicht nicht so toll ist. An Stöcken darf es ja immerhin auch schnitzen, warum also nicht am Auto. Und das ein Auto einen ziemlich hohen Wert hat, das weiß unser Kind auch nicht. Und auch die Wand eignet sich wirklich hervorragend als Leinwand.

In solchen Momenten setzt das Gehirn von uns Eltern dann meist aus. Unser Notfall-Gehirn (die Amygdala) setzt ein. Diese ist dafür da, dass wir in Notfällen schnell reagieren können und nicht erst rational denken. Wir wollen dann am liebsten losschreien und unser Kind schnell, und vermutlich etwas zu grob, da wegholen und Dinge sagen, die wir später bereuen werden. Denn wir lieben dieses Kind über alles und eigentlich ist uns auch bewusst, dass das Kind nicht wirklich etwas dafür kann. Es weiß es eben einfach nicht besser.

Deswegen macht es viel mehr Sinn, diese Wut unserem Kind gegenüber erst gar nicht heraus zu lassen. Davon gehen weder die Kratzer wieder aus dem Auto, noch die Farbe von den Wänden. Diese Wut hilft einfach niemandem in dieser Situation und unser Kind sollte nicht unser Blitzableiter sein. Sie führt nur zu einem schlechten Gewissen gegenüber unserem Kind. Doch was können wir tun, wenn unser Gehirn plötzlich aussetzt und da nur noch ganz viel Wut ist.

Was wir gegen Elternwut machen können

Die meisten würden wohl in solchen Situationen erst einmal laut werden. Sinnvoll ist es also erstmal gar nichts zu sagen und die heraus wollende Wut kurz noch in uns drin zu lassen. Auch unsere Hände sollten wir lieber hinter dem Rücken lassen, da wir sonst schnell dazu neigen unser Kind zu grob anzufassen (Vorher nehmen wir unserem Kind am besten noch das Messer oder den Stift aus der Hand).

Anschließend sollten wir versuchen uns zu beruhigen. Am besten funktioniert das, indem wir den Raum verlassen und ein paar Mal lief durchatmen. Eventuell können wir auch in ein Kissen boxen oder die Wut kurz woanders hinausschreien.

Danach wird dann schon einiges an Wut verschwunden sein und wir können etwas beruhigter zu unserem Kind zurückgehen. Wir können dann unsere Traurigkeit über das Geschehene zeigen und unserem Kind erklären, warum wir das nicht möchten. Und wir können versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden, um den eventuell entstandenen Schaden wieder zu entfernen. Gemeinsam das Kunstwerk an der Wand übermalen, macht sicherlich Spaß. Vielleicht machen wir es auch allein und unser Kind malt in der Zwischenzeit auf ein großes Papier, was wir danach gemeinsam aufhängen können.

Auf jeden Fall wird es uns als Eltern besser gehen, wenn wir unsere Wut nicht unkontrolliert herauslassen. Und auch unser Kind lernt so besser, was es lieber nicht machen sollte. Denn mit unkontrollierter Elternwut machen wir unseren Kindern Angst und erschrecken sie. Und mit Angst lernen Kinder nicht so gut.

Eure Sarah

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2 Comments

  • Reply
    Dresden Mutti
    29/08/2018 at 14:43

    Danke für den Beitrag. Ich finde es auch sehr wichtig, Wut unter Kontrolle zu haben. Wenn meine Kinder etwas zerstören, was mir viel bedeutet, kann es auch passieren, dass ich losheule… So reagiert halt jeder anders auf Wut. Auch ich würde auch sagen, dass ein zeitlicher Abstand wichtig ist und man erstmal durchatmen und die Gefühle sacken lassen muss. Es ist jedenfalls keine gute Lösung, seine Wut am Kind auszulassen und sich nachher zu entschuldigen – auch das kann schnell ein Muster werden.

    • Reply
      Sarah
      31/08/2018 at 23:13

      Es ist ja auch völlig okay, wenn unsere Kinder seh, dass wir traurig sind. Aber die Wut an ihnen auszulassen finde ich eben auch nicht gut. Klar es kann passieren und wir können uns auch entschuldigen. Aber ich habe eben auch gemerkt, dass mir das einfach zu oft passiert und ich das nicht möchte, da das unserer Beziehung schadet. Die Wut muss dann zwar trotzdem raus, aber ich möchte sie eben nicht gegen meine Kinder richten.

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