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Es gibt eine Zeit am Tag, da brauchen mich meine Kinder nicht. Wenn wir am Morgen fertig sind mit dem Frühstück, alle ausgeschlafen und angezogen sind, dann ziehen sie meist allein los. Zuerst geht es oft in die Kinderküche, ihr „Café“. Dort werden dann eine Suppe, Kaffee und Brei gekocht. Der Kaffee besteht meist aus Maiskörnern, wie die meisten Dinge die gekocht werden. Die bunten, vorgeformten Zutaten werden eher seltener genutzt. Meist passen sie wohl nicht, denn sie geben eine bestimmte Struktur vor. Eine Holztomate, sieht nun einmal aus wie eine Tomate und kann nur schwer umdefiniert werden.
Irgendwann geht es dann weiter. Die Beiden verkleiden sich, bauen einen Turm oder basteln einfach drauf los. Uns brauchen sie dabei nicht, denn ihre Phantasie ist groß und Ideen sind reichlich vorhanden. Meine Töchter befinden sich mitten im freien Spiel. Sie erkunden, leben ihre Ideen aus und lernen.
Was passiert im Freien Spiel?
Wenn Kinder sich im freien Spiel befinden, dann probieren sie oft viel Neues aus. Sie haben meist eine Idee im Kopf und versuchen diese umzusetzen. Funktioniert es so ein Haus für mein Kuscheltier zu bauen? Oh, es kommt ja gar nicht rein? Schnell noch eine Tür einbauen! Am Schluss kommt der Lerneffekt: baue ich ein Haus, darf ich die Tür nicht vergessen. Und diese sollte am besten rein, bevor die Mauer komplett geschlossen ist. Das Gehirn lernt etwas dazu und die Synapsen vernetzen sich weiter. Je öfter diese Verbindung später genutzt wird, desto stärker wird diese Verbindung und desto besser kann das Wissen abgerufen werden. Vor allem bei Babys und Kleinkindern ist oft zu beobachten, dass sie etwas immer wiederholen. Sie haben gerade etwas Sensationelles entdeckt und wollen das immer wieder ausprobieren. Ausprobieren um das neu entdeckte zu Lernen und zu festigen. Im freien Spiel entdecken Kinder also neues und knüpfen damit neue Verbindungen im Gehirn und im Nachgang lernen sie das Neue durch Wiederholung. Um zu lernen brauchen Kinder also keine Anleitung, denn vor allem dieser Aha-Effekt der beim Selbst-Entdecken da ist macht das neu gelernte so gut abrufbar. Denn in diesen Momenten sind Kinder oft ganz bei sich. Sie erkunden etwas Neues und erleben dabei das Gefühl von Flow. Der Körper setzt währenddessen große Mengen Dopamin frei und dieses Hormon sorgt für eine besonders starke Verbindung zwischen den Synapsen.
Wie können wir Kindern helfen zu Lernen?
Es gibt es paar Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen damit Flow entsteht. Das Anforderungsniveau sollte immer in der Mitte liegen. Das heißt das Gefühl einer Herausforderung ohne Überforderung ist ideal. Was wir tun, sollte ein klares Ziel haben und dieses Ziel sollte in der Tätigkeit liegen. Versprechen wir unseren Kindern zum Beispiel ein Eis, wenn es uns jetzt bei der Gartenarbeit hilft, dann ist diese Tätigkeit nicht selbstmotiviert. Das Kind wird also eher keinen Flow erleben und dadurch auch eher weniger lernen. Das Ziel sollte immer sein, ein besonderes Bild zu malen oder ein tolles Legohaus zu bauen und nicht, dafür etwas zu bekommen. Denn dann liegt die Motivation nicht mehr darin etwas zu schaffen, sondern etwas fertig zu bekommen um was anderes zu erhalten. Gelernt haben Kinder am Ende etwas, wenn sie Rückmeldung darüber bekommen, dass etwas funktioniert. Das Kuscheltier passt zum Beispiel in das Legohaus.
Gute Spielsachen, die das freie Spiel und das Lernen unterstützen, sind Dinge die nicht so viel Vorgeben. Das können Dosen und einfache Pappkartons sein. Super finde ich zum Beispiel auch Lego. Eines der ersten Dinge, die wir bei C nach den einfachen Greiflingen angeschafft haben, war eine kleine Kiste Lego Duplo. Inzwischen haben wir eine sehr große Kiste davon. Und da inzwischen beide Mädels immer größer werden, haben wir vor kurzem immer mehr richtiges Lego anzuschaffen. Angefangen momentan mit ein paar Sets aus der Lego Juniors Reihe und einem einfachen Steineset. Mit all den Steinen können die Beiden mehrere Stunden verbringen, sich kreativ ausleben und lernen!
Eure Sarah
Die Produkte wurden von der LEGO GmbH zur Verfügung gestellt.
2 Comments
Sonnenshyn
20/10/2016 at 13:55Sehr schön und richtig geschrieben.
Ich liebe es meinem Sohn dazu zu zusehen, wie er in seiner Welt spielt. So konzentriert und so kreativ! Wahnsinn.
Beim Baby entdecke ich fast täglich auch neue erstaunliche Dinge, die ich fast schon wieder vergessen hatte.
Es ist soooo schön und wichtig die Kinder auch mal etwas alleine zu lassen, damit sie in ihrer Welt leben können.
Sonnige Grüße.
Sarah
21/10/2016 at 12:10Oh ja, ich liebe das auch. Es ist einfach wunderschön zu sehen, wie sie Neues erkunden.