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Kinderfreundschaften kommen, gehen und bleiben manchmal

Wir haben unseren Töchtern vor einiger Zeit versucht zu erklären, dass wir nicht für immer in Trier wohnen werden. Das diese Zeit hier in dieser Stadt begrenzt ist. C hat das ziemlich entsetzt. Was ist dann mit ihrer besten Freundin? Dann hat sie ja keine mehr, wenn sie diese nicht mehr sieht. C liebt ihre Freundin sehr und kann sich nicht vorstellen sie nicht wieder zu sehen. Denn für sie gibt es momentan nur diese eine beste Freundin und wenn diese weg wäre, dann hätte sie ja keine richtige Freundin mehr. Wir erklärten ihr dann, dass wir, auch wenn sie diese nicht mehr so oft sehen könnte sie trotzdem Freunde bleiben könnten. Und wahrscheinlich könnten wir sie auch mal besuchen.

Die erste große Kinderfreundschaft

Cs erste große Freundschaft begann bei ihrer ehemaligen Tagesmutter. Das andere Mädchen und sie waren so süß miteinander. Sie freuten sich immer riesig sich zu sehen, auch wenn die Beiden zuerst nicht so gut miteinander kommunizieren konnten (das Mädchen hat erst bei der Tagesmutter Deutsch gelernt). Das war kein Problem. Die Beiden spielten einfach und verständigten sich auf andere Weise. Irgendwann ging das Mädchen in die KiTa und die Beiden konnten sich nicht mehr täglich sehen. Als wir sie einige Zeit später zufällig in der Stadt trafen, freuten sich Beide sehr. Sie hüpften händchenhaltend vor uns her. Es war wunderschön anzusehen.

Und die Danach

Inzwischen, etwas mehr als ein Jahr später ist Cs beste Freundin eine Andere. ein Mädchen, was sie im letzten Oktober in der KiTa kennengelernt hatte. Die Beiden verbringen viel Zeit zusammen und C vermisst sie jetzt nach den drei Wochen KiTa-Ferien schon sehr.

Als wir ihr nun erzählt hatten, dass wir sehr wahrscheinlich innerhalb des nächsten Jahres aus Trier wegziehen werden, war ihre größte Sorge dann keine Freundin mehr zu haben. Es ist schwer einem Kind zu erklären, dass es auch Freundschaften gibt, die über Entfernungen hinweg existieren. Das Mama und Papa auch mit Menschen befreundet sind, die sie ganz selten sehen. Und dass es möglich ist, dass sie mit diesem Mädchen befreundet bleibt, wenn sie das möchte. Das wir sie gern besuchen können, wenn C das möchte.

Ich kaufte ihr einige Tage später ein Freundebuch, wo sich ihre Freundin eingetragen hat, und sagte ihr, so könne sie ihre Freundin überall hin mitnehmen. Das fand C eine tolle Idee. So hat sie jetzt etwas zum Anfassen. Etwas was ihre Vorstellung über diese Freundschaft stützt. Etwas was ihr diese Freundin immer in Erinnerung halten wird.

Und in Zukunft

Wie es tatsächlich werden wird, wenn wir wo anders wohnen weiß ich nicht. Vieleicht findet C eine neue beste Freundin oder einen neuen besten Freund. Ich bin mir sogar sehr sicher, dass sie das tun wird. Immerhin ist sie eine sehr aufgeschlossene kleine Persönlichkeit. Und bislang mochten sie eigentlich immer alle Kinder. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass sie keine Probleme damit haben wird wieder neue Freundschaften zu schließen.

Aber wie groß wird die Trauer über die verlorene Freundschaft sein? C wird zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich knapp fünf Jahre alt sein. Meine Freundschaften aus dem Alter sind mir nur noch sehr blass in Erinnerung. Ich habe nur noch eine Freundin auch dieser Zeit, mit der ich jetzt tatsächlich noch Kontakt habe.

Wie wird es bei meiner Tochter sein. Wird sie diese Freundschaft vergessen oder wird sie jedes Wochenende nach Trier fahren wollen um sie wieder zu sehen? Immerhin gehört C zu den Menschen die eher eine sehr enge Beziehung zu sehr wenigen Leuten aufbauen. Ich würde sogar behaupten, dass sie nur zu fünf Personen eine wirklich vertrauensvolle Bindung hat (und da sind Christian und ich schon eingeschlossen). Wird es einem solchen Menschen wie ihr schwerer fallen sich von einer sehr vertrauten Person zu trennen?

E ist ganz anders als ihre Schwester. Sie bindet sich nicht so stark an bestimmte Personen, sondern ist eher mit allen befreundet. Also jetzt abgesehen von mir und Christian. Bei Mama und Papa ist das natürlich für E was anderes. Aber bei welchem Kind wäre das nicht so? E wird wahrscheinlich kaum ein Problem damit haben Trier zu verlassen und sich in einer neuen Umgebung einzufinden.

Für C wird das sicherlich ein großer Schritt, aber vielleich hilft ihr ja dass ihre Schwester dabei ist. Für die das wahrscheinlich viel einfacher werden wird.

Mich würde sehr interessieren, was ihr dazu denkt. Welche Erfahrungen habt ihr mit Kinderfreundschaften gemacht? Oder auch mit Umzügen, weit weg aus dem bisher bekannten Umfeld der Kinder?

Eure Sarah

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