Meine Töchter helfen schon lange Zeit immer mal wieder in der Küche. Also eigentlich immer, wenn sie darauf Lust haben. Dann schneiden sie Gemüse oder werfen die Nudeln in das kochende Wasser. Manchmal waschen sie auch das Geschirr ab oder helfen dabei dieses wieder in den Schrank zu räumen. Eben immer so, wie sie gerade Spaß und Freude daran haben. Für uns ist es inzwischen normal geworden, dass die Beiden dabei auch mal mit einem scharfen Messer hantieren oder anderen „gefährlichen“ Gegenständen.
Immer wieder erlebe ich aber, dass das nicht überall normal zu sein scheint. Viele schauen zum Beispiel immer ganz verwundert, wenn meine Kinder selbstverständlich ihre Schnitzmesser hervorholen und damit selbstständig hantieren. Sind sie nicht noch zu klein um mit einem Messer zu schnitzen?
Kinder wollen helfen
Schon früh interessieren sich unsere Kinder am meisten für die Dinge, mit denen auch wir Eltern hantieren. Unser Babymädchen findet es zum Beispiel viel spannender mit einem Löffel oder einer Creme-Tube zu spielen, als mit den wunderschönen Babyspielsachen aus Holz. Auch vieles von den großen Schwestern ist viel beliebter bei ihr.
Und so ist es eben ganz normal, dass sich Kinder ab einem gewissen Alter auch dafür interessieren, womit die Eltern so in der Küche hantieren. Unsere Älteste zum Beispiel war schon schnell sehr geschickt im Umgang mit Besteck. Schon mit einem Jahr hat sie selbstständig mit einem Löffel gegessen und wenige Monate später schmierte sie sich auch selbst ein Brot. Beim Umgang mit dem stumpfen Messer hatte ich noch wenig Bedenken.
Allerdings wurden meine Bedenken schon größer, als der Wunsch aufkam uns eben auch mal beim Zubereiten des Essens zu helfen. Denn für das Schneiden von Obst und Gemüse wird eben schon ein etwas schärferes Messer benötigt. Ist das nicht zu gefährlich für Kinder? Vor allem bei meiner ersten Tochter war ich da lange Zeit sehr vorsichtig. Sie ist eben mein erstes Kind – und wie bei so vielen anderen Dingen, war ich auch an dieser Stelle unsicher.
Sie fragte immer wieder und irgendwann probierte sie dann das erste Mal mit einem stumpferen Messer zu helfen. Das war allerdings wohl eher der falsche Weg gewesen. Denn mit einem solchen Messer rutschte sie immer wieder ab und das führte zu großem Frust. Und vermutlich führt das auch schneller zu einer Verletzung, als wenn einfach ein schärferes Messer verwendet wird.
Inzwischen bin ich im Umgang mit Messer, Schere und vielen anderen Dingen viel entspannter. Wenn meine Kinder gern helfen möchten, dann dürfen sie das gern. Meist können sie ihre Fähigkeiten selbst sehr gut einschätzen. Und so kochen unsere zwei Großen eben inzwischen ab und an selbstständig mit ihrem Kinderkochbuch oder machen auch einfach mal ganz simple Spagetti. Auch helfen unsere Mädeln gern beim Schneiden von Obst und Gemüse. Mit einem kleinen scharfen Küchenmesser kommen sie gut zurecht (zu empfehlen ist übrigens auch dieses Set hier, das Messer hat eine abgerundete Spitze). Und auch unterwegs haben wir inzwischen fast immer unsere Schnitzmesser dabei.
Unsere Töchter können inzwischen wirklich sehr gut mit Messern umgehen. Meist mussten wir ihnen nur kurz erklären, wie es geht und sie wurden dann schnell sicher im Umgang damit. Und wenn sie sich doch mal schneiden, dann kleben wir eben ein Pflaster darauf.
1 Comment
Linda
03/05/2018 at 11:39Du hast so recht. ich arbeite in einem Waldorf Kindergarten mit u3 Gruppen und mit Wald-Gruppen!
sogar die kleinen unter 3 Jahren haben bei uns, unter Aufsicht, scharfe Messer zum helfen! Und im Wald sowieso! die Kinder sind meist geschickter als man denkt, wichtig ist gutes Vorbild sein im Umgang mit solchem Werkzeug!
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Liebe Grüße