Schwesternliebe&Wir
Mamagedanken

Meine Gradwanderung zwischen Glückseeligkeit und dem endgültigen Verlust meiner Nerven

Es ist Montag und ich verbringe jetzt die zweite Woche mit kranken Kindern zu Hause. Inzwischen bin ich selbst krank geworden. Als ich an diesem Morgen in den Spiegel schaue erschrecke ich: rote Augen, rote Nase und tiefe Augenringe. Ja, genauso fühle ich mich auch. Meine Töchter haben schlechte Laune, weil das Frühstück noch nicht fertig ist und ich frage mich wie ich diesen Tag nur schaffen soll. Mein Kopf schmerzt jetzt schon überall und ich fühle mich nicht wirklich fähig überhaupt aufzustehen.

Einige Stunden später am selben Tag habe ich es immerhin geschafft zu duschen. Besser fühle ich mich trotzdem nicht. Meine Töchter wollten unbedingt im Garten spielen. Auf dem Tisch steht immer noch unser Frühstück und die Beiden wünschen sich etwas Kleines zu essen. Ich brauche eine Stunde um den Tisch abzuräumen und eine kleine Schüssel mit Obst zuzubereiten, denn gefühlt minütlich dringt ein Streit zu mir herein und eines meiner Kinder benötigt meine Aufmerksamkeit. Ich bin gerade einmal vor ein paar Stunden aufgestanden und schon scheint mir der vollkommene Verlust meiner Nerven zu drohen. Kann mich denn bitte nicht jetzt sofort hier jemand ablösen? Vermutlich wird wohl eher gleich noch das Nachbarskind dazukommen und sich mit unter dieses Chaos mischen!

Ich wünsche mir doch nur ein wenig Ruhe. Vielleicht mal eine Stunde. Aber dann würde wohl wieder das Handy ständig blinken und mich an die Unmengen von Mails und Nachrichten erinnern, die ich noch zu beantworten habe.

In so vielen Momenten merke ich, dass ich das alles einfach nicht mehr schaffen kann. Über mir droht einfach alles zusammen zu brechen. Diese Mutterschaft scheint mich an meine absoluten Grenzen zu bringen. Denn es kann einfach keiner einspringen, wenn ich mich dringend einmal auskurieren müsste. Ausfallen gilt also nicht.

Immer wieder kommen diese Momente, die Momente in denen ich einfach nicht mehr kann.

Und dann sind da diese anderen Momente, die der absoluten Glückseligkeit. Die in der Ich bei meiner Familie bin und es einfach nicht fassen kann, was für ein großes Glück ich habe.

Dann sitze ich einfach da und schaue meinen wundervollen Kindern dabei zu, wie sie durch Pfützen springen und die Welt erkunden. Wie sie sich umarmen und ihre innige Geschwisterliebe sichtbar wird. Momente in denen ich mich an den wunderbaren Papa der Beiden lehne und merke, dass ich doch so ein großes Glück mit dieser Familie habe. Glück was alles aufwiegt und jede Sorge vergessen lässt. Glück was mich erfüllt und mich immer wieder weitermachen lässt. Was mir immer wieder dabei helfen wird jede stressige Situation oder jeden finanziellen Engpass zu meistern. Was mich davor bewahrt meine Nerven zu verlieren und einfach zu resignieren.

 

In solchen Momenten merke ich wie unglaublich wichtig es ist diese Glücksmomente vollkommen auszuschöpfen und zu genießen. Denn nur sie lassen uns weitermachen und diese Berg- und Talfahrt der Elternschaft meistern. Denn es wird wohl noch einige Zeit ein Wechsel zwischen diesen Hochs und Tiefs bleiben. Vielleicht ist es zwischendrin ab und an mal hügelig, aber eben wird es wahrscheinlich nicht mehr werden.

Eure Sarah

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